Tapete einfach entfernen
Es gibt verschiedene Gründe, aus denen Tapeten entfernt werden müssen. Fallen sie bereits von alleine von der Wand, ist die Sache klar: Es muss eine neue Tapete angebracht werden. Doch auch wenn Sie inzwischen einen anderen Geschmack haben und das Zimmer renovieren möchten, muss die alte Tapete in vielen Fällen vorher entfernt werden.
Es gibt jedoch auch einige Tapeten, die Sie problemlos über die alte Tapete kleben können. Unter welchen Voraussetzungen das möglich ist, wann Sie Tapeten auf jeden Fall entfernen sollten und wie Sie hierbei vorgehen, darauf gehen wir nachfolgend ein.
In welchen Fällen ist es ratsam, die alte Tapete zu entfernen?
- Wenn sie sich bereits von selbst von der Wand löst
Fällt die Tapete bereits von selbst von der Wand oder bemerken Sie, dass sie nur noch an wenigen Stellen am Untergrund haftet, sollten Sie sie entfernen.
- Wenn die alte Tapete Mängel aufweist
Wurde die Tapete an einer Stelle zerstört, beispielsweise durch einen groben Kratzer oder sind die Übergänge unsauber gearbeitet, lohnt es sich ebenfalls, die Tapete zu entfernen.
- Wenn Sie die neue Tapete nicht darüber kleben können
Möchten Sie eine neue Tapete anbringen, überprüfen Sie am besten, ob Sie diese auf die alte Tapete kleben können. Bei vielen Vliestapeten ist dies durchaus möglich. Allerdings kann es sein, dass die neu aufgeklebte Tapete unschöne Schatten wirft oder uneben ist. Deshalb sollten Sie grundsätzlich nur eine neue über eine alte Tapete kleben, wenn die alte Tapete absolut eben aufgeklebt ist, die Übergänge professionell verarbeitet sind und wenn sie an der gesamten Fläche sehr gut haftet.
- Wenn Sie einen komplett neuen Wandbelag wünschen
Möchten Sie von nun an keine Tapete mehr an den Wänden sehen, sondern wünschen sich stattdessen beispielsweise Strukturputz, so muss die alte Tapete zuvor entfernt werden.
- Wenn Sie die Wand sanieren möchten
Möchten Sie die Wand sanieren, beispielsweise weil Sie in der Wand neue Steckdosen, Leitungen oder Kabel verlegen möchten, müssen Sie die alte Tapete zuvor ebenfalls entfernen.
Treffen Sie alle wichtigen Vorbereitungen
Ehe Sie der alten Tapete an den Kragen wollen, bereiten Sie sich unbedingt hierauf vor. Stellen Sie nicht nur alle notwendigen Hilfsmittel wie Spachtel, Sprüher und Leiter bereit, sondern ziehen Sie sich Arbeitsbekleidung an. Wir empfehlen Ihnen, einen Augen- und Mundschutz zu verwenden, damit herabfallender Staub, Klebe- und Tapetenreste nicht in Augen und Mund gelangen.
Außerdem sollten Sie zuerst alle Sicherungen, die für den Stromkreis im jeweiligen Raum verantwortlich sind, ausschalten. Andernfalls besteht Stromschlaggefahr. Ebenso können die Sicherungen herausspringen, wenn Wasser in die Steckdosen gelangt.
Tapete einfach entfernen – diese Möglichkeiten gibt es:
- Die Tapete einfach von der Wand ziehen
Das ist jedoch nur in wenigen Fällen möglich. Sie werden schnell ein Gefühl dafür bekommen, ob Sie die Tapete problemlos abziehen können oder ob Sie weitere Hilfsmittel benötigen.
Das Abziehen gestaltet sich besonders einfach, wenn beim Anbringen der Tapete zu wenig Kleister verwendet wurde, sodass einige Stellen ohnehin nicht an der Wand kleben. Auch von feuchten Wänden – die Sie oft am Schimmel erkennen – lässt sich die Tapete meist ohne Probleme abziehen. Das hat den Grund, dass der Tapetenleim nur zu einem sehr geringen Teil aus der Zellulose – dem eigentlichen Klebemittel – besteht. Der Großteil ist jedoch Wasser, sodass der Kleber wasserlöslich ist. Eine feuchte Wand trägt demzufolge dazu bei, dass sich die Tapete von alleine löst.
Wenn Sie die Tapete abziehen möchten, ziehen Sie am besten Bahn für Bahn von unten nach oben hin ab.
Die Stellen, an denen sich die Tapete nicht ohne Weiteres löst, weichen Sie am besten ein und bearbeiten Sie später mit einem Spachtel.
Tipp:
Vliestapeten lassen sich nicht nur einfach anbringen, sondern auch spielend einfach wieder ablösen. Sie sind die einzige Tapetenform, die Sie in der Regel ohne Probleme von der Wand abziehen können.
- Die Tapete einweichen
In einigen Fällen erweist sich der Kleber als hartnäckig, sodass Sie die Tapte einweichen müssen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass das Wasser an den Kleber herangelangen muss, um diesen aufzulösen. Gerade bei stark versiegelten Tapeten ist dies nicht ohne weiteres möglich.
Am besten verwenden Sie in diesem Fall ein Werkzeug, mit dem Sie die Tapete perforieren können. Eine Stachelrolle eignet sich besonders gut. Indem Sie sie über die Tapete ziehen, sticht die Stachelrolle kleine Löcher in die Tapete, durch die das Wasser an die Klebeschicht gelangen kann.
Sie können alternativ auch eine Drahtbürste verwenden. Diese hat jedoch den Nachteil, dass sie die Tapete beschädigt und diese später nicht in ganzen Bahnen von der Wand gelöst werden kann.
Nach dem Perforieren tragen Sie das Wasser auf, welches den Kleber auflösen soll. Hierfür können Sie entweder einen Kleisterpinsel, einen Schwamm oder eine Sprühflasche verwenden.
Lassen Sie das Wasser für einige Minuten einweichen, damit es den Kleber auflösen kann. Sind sie ungeduldig, müssen Sie später länger an den Resten herum pulen. Warten Sie jedoch zu lange, kann es sein, dass der Kleber in der Zwischenzeit wieder trocknet, sodass Sie die Wand erneut befeuchten müssen.
Tipp:
Wenn Sie einige Tropfen Spülmittel in das Wasser geben, löst sich der Kleber noch besser auf.
Ziehen Sie die Tapete nun Bahn für Bahn von unten nach oben ab. Entfernen Sie alle Reste mithilfe eines Spachtels. Setzen Sie den Spachtel jedoch nicht zu schräg an, denn hierdurch machen Sie unter Umständen Kerben in die Wand.
Die Wand vor dem Tapezieren auf die neuen Tapeten vorbereiten
Wenn Sie die Wand neu tapezieren möchten, müssen Sie zuerst für einen ebenen Untergrund sorgen. Diesen erhalten Sie, indem Sie alle Unebenheiten verspachteln. Anschließend schleifen Sie die Wand am besten mit einem Handschleifgerät ab, sodass keinerlei Übergänge mehr zu sehen sind.
Ebenso sollten Sie einen sogenannten Tiefengrund auftragen. Dieser versiegelt die Wand und bereitet sie optimal auf das Anbringen der neuen Tapete vor. Vor allem bei Räumen, die mit Gipskartonplatten ausgekleidet sind, ist eine solche Vorbehandlung wichtig.
Der Tiefengrund hat jedoch einen weiteren, entscheidenden Vorteil: Die neue Tapete lässt sich hierdurch später deutlich einfacher entfernen.
Wohin mit Tapeten- und Kleberresten?
Tapetenreste gehören in den normalen Restmüll. Dies gilt auch für Reste des Klebers. Da der Kleber wasserlöslich und gänzlich unbedenklich ist, können Sie ihn sogar unter fließendem Wasser abspülen. Er kann im Abwasser keinerlei Schaden anrichten.