Spielplatz selbst bauen
Wer Kinder hat und ein eigenes Grundstück besitzt, der kommt meist nicht darum herum, den Kleinen einen Spielplatz zu errichten. Die Spielelemente zu kaufen kann jedoch zum teuren Vergnügen werden. Warum sollten Sie den Spielplatz also nicht selbst bauen? Sie schaffen hierdurch einen individuellen Spielplatz, der auf die Wünsche Ihrer Kinder eingehen kann. Und obendrein sparen Sie jede Menge Geld.
Wir erklären Ihnen nachfolgend, was Sie beim Bau des Spielplatzes beachten sollten.
Wie alt sind Ihre Kinder?
Machen wir uns nichts vor: Sie können einen wahren Abenteuer-Spielplatz auf Ihrem Grundstück errichten – wenn er nicht dem altersgerechten Bedarf Ihrer Kinder entspricht, werden sie sich kaum auf den Spielgeräten aufhalten.
Als erstes sollten Sie sich daher überlegen, welche Spielgeräte für Ihre Kinder überhaupt sinnvoll sind.
Spielgeräte für Kinder im Alter zwischen 2 bis 6 Jahren
In diesem Alter lernen die Kinder gerade erst die Umwelt kennen. Sie möchten alles anfassen und erkunden. Das ist das ideale Alter, um die Motorik der Kleinen zu fördern.
Als ideale Spielgeräte für dieses Alter erweisen sich daher:
- Der klassische Sandkasten
- Sicherheitsschaukeln
- Kletterstangen mit geringer Fallhöhe und weichem Untergrund
- Rutschen oder Spielhäuser mit Rutschen
- Kleine Verstecke, wie beispielsweise Tippis
- Wippen (ideal für zwei Kinder)
Tipp:
Selbst auf dem Balkon lässt sich ein Mini-Spielplatz für Kleinkinder errichten. Ein kleiner Sandkasten oder eine Mini-Rutsche finden nahezu überall Platz.
Spielgeräte für Kinder im Alter zwischen 7 bis 10 Jahren
- Baumhäuser mit geringer Fallhöhe
- Größere Klettergeräte und -Netze
- Große Rutschen
- Schaukeln
- Trampolin mit Sicherheitsnetz
- Fußballtore
Spielgeräte für größere Kinder
- Basketballkörbe
- Baumhaus mit Kletterstange und Rutsche
- Großes Trampolin
- Seilbahnen
Den richtigen Standort für den Spielplatz auswählen
Ehe Sie den Spielplatz errichten, sollten Sie sich Gedanken über den passenden Standort machen. Diesbezüglich ist Folgendes zu beachten:
- Sie sollten Ihre Kinder immer im Blick haben
Gerade Kleinkinder sollten beim Spielen auf dem Spielplatz immer beaufsichtigt werden. Schließlich lauern überall, wo man Spaß haben kann, auch einige Gefahren. Errichten Sie den Spielplatz daher so, dass Sie notfalls auch aus dem Haus heraus freie Sicht darauf haben.
- Der Spielplatz sollte sonnengeschützt liegen
Der Sonnenschutz ist für die Kleinen immens wichtig, denn selbst der kleinste Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass der Spielplatz überwiegend schattig gelegen ist. Errichten Sie die Spielgeräte in der Nähe von Bäumen oder Gebäuden, werden diese entsprechend Schatten spenden. Alternativ können Sie auch ein Sonnensegel installieren, welches bei Bedarf geöffnet werden kann.
Tipp:
Spielgeräte wie beispielsweise den Sandkasten direkt unter einem Baum zu errichten, ist keine gute Idee. Durch herunterfallende Blätter oder Nadeln wäre der Sand permanent verschmutzt, es sei denn, Sie verwenden eine Abdeckplane.
- Der Spielplatz sollte in einem sicheren Bereich angelegt werden
Auch im Garten gibt es Bereiche, die sicherer sind als andere. Ein direkt an eine viel befahrene Straße angrenzender Bereich, der lediglich mit einem minimalistischen Zaun abgegrenzt wird, ist sicherlich nicht die beste Wahl. Ebenso wenig sollten Sie den Spielplatz beispielsweise in der Nähe des Gartenteiches, am Hundezwinger oder am Holzlager errichten.
- Der Spielplatz muss auf einem tragfähigen Untergrund errichtet werden
Die meisten Spielgeräte müssen, um eine hohe Sicherheit zu gewähren, einbetoniert werden. Hierfür verwenden Sie normalerweise Bodenhülsen, die in Beton gesetzt werden. Dies jedoch ist nur sinnvoll, wenn auch der Untergrund selbst tragfähig ist, sodass er allen Belastungen standhalten kann. Finden Sie daher einen Bereich im Garten, dessen Boden die folgenden Ansprüche erfüllt:
- Der Boden sollte nicht zu sandig sein, denn hierdurch wäre die Standfestigkeit der Geräte beeinflusst
- Ein zu nasser Untergrund ist ebenfalls nicht sinnvoll. Sie können den Boden gewissermaßen trockenlegen, indem Sie den Sand mit Kies mischen.
- Ist der Boden hingegen extrem lehmig, kann es schwer werden, die Spielgeräte überhaupt aufzustellen
- Als ideal gilt daher ein solider Untergrund aus Mutterboden
Der sichere Aufbau der Spielgeräte
Sobald Sie sich für die passenden Spielgeräte entschieden haben, müssen Sie sicherstellen, dass diese absolut sicher aufgebaut werden. Dies gilt übrigens nicht nur, wenn Sie die Spielgeräte selber bauen. Auch gekaufte Spielgeräte bedürfen einer fachgerechten Installation, um Ihrem Kind die größtmögliche Sicherheit zu bieten.
Tipp:
Wenn Sie sich für gekaufte Spielgeräte entscheiden, achten Sie unbedingt darauf, dass diese über ein Gütesiegel oder ein TÜV-Zertifikat verfügen.
Beim Aufbau der Spielgeräte sollten Sie Folgendes beachten:
- Sämtliche Materialien, die Sie zum Bau der Spielgeräte verwenden, sollten „kindersicher“ sein. Arbeiten Sie beispielsweise mit Holz, schleifen Sie dieses gründlich ab, damit sich die Kleinen keine Splitter einfangen. Verwenden Sie zum Streichen außerdem nur Lacke auf Wasserbasis, die für Spielgeräte geeignet sind.
Achtung:
Gerade Schaukeln und Klettergeräte aus Holz haben ein hohes Gefahrenpotenzial. Überprüfen Sie vor dem ersten Gebrauch alle Geräte dahingehend, ob diese wirklich sicher sind.
- Die Spielgeräte – egal ob selbst gebaut oder gekauft – müssen absolut stabil sein. Morsches Holz oder Latten, die nicht optimal miteinander verschraubt sind, stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.
- Damit die Spielgeräte einen sicheren Stand aufweisen, werden sie im Boden einbetoniert. Hierfür verwenden Sie am besten sogenannte Bodenhülsen aus Metall. Diese müssen dieselbe Größe haben, wie die Stellpfosten des jeweiligen Spielgeräts.
- Unter allen Spielgeräten muss ein entsprechender Fallschutz installiert werden. Stürzt Ihr Kind einmal ab, sorgt dieser Fallschutz für weniger Verletzungen. Welcher Fallschutz der richtige ist, darauf gehen wir nachfolgend ein.
Achtung:
Mit dem Aufbau der Spielgeräte ist es noch nicht getan. Damit die Spielzeuge dauerhaft einsatzbereit und vor allem sicher sind, müssen Sie sie regelmäßig auf ihre Tauglichkeit hin überprüfen. Wir empfehlen, einmal pro Monat sämtliche Geräte zu begutachten und Reparaturen immer sofort durchzuführen, wenn sich ein Defekt einstellt.
So bauen Sie die Spielgeräte richtig auf
- Bauen Sie das Spielgerät zusammen.
- Stellen Sie es probeweise in dem Bereich auf, in dem es später stehen soll.
- Markieren Sie den Bereich, den Sie mit einem anderen Untergrund als bisher vorhanden ausstatten möchten
- Nehmen Sie die Grasnarbe in diesem Bereich herunter und schachten Sie den Bereich ca. einen halben Meter tief aus.
- Füllen Sie den Bereich mit dem gewünschten Fallschutz auf.
Achtung
Beim Verlegen von Fallschutzmatten und -Pflaster muss der Boden nur entsprechend der Materialhöhe ausgehoben werden.
- Heben Sie an den Stellen, an denen die Pfosten in der Erde versenkt werden müssen, jeweils einen großzügigen Bereich mit einem Spaten aus. Ist der Pfosten beispielsweise 10 x 10 cm groß, sollte der ausgehobene Bereich ca. 30 x 30 cm groß sein.
- Mischen Sie nun den Beton an und füllen Sie diesen in die ausgehobenen Löcher. Der Beton darf nicht zu flüssig sein, da ansonsten die Bodenhülsen nicht halten.
- Stecken Sie jetzt die Bodenhülsen in die mit dem Beton befüllten Löcher. Achten Sie darauf, dass die Hülsen gerade eingesetzt sind, damit der Aufbau des Spielgeräts später kein Problem darstellt.
- Lassen Sie den Beton mindestens zwei Tage vollständig aushärten.
- Jetzt können Sie das Spielgerät aufstellen und an den Bodenhülsen fixieren.
- Testen Sie alle Spielgeräte selbst, ehe Sie Ihre Kinder darauf spielen lassen.
Den richtigen Fallschutz installieren
Sicherlich waren Sie mit Ihren Kindern schon einmal auf einem öffentlichen Spielplatz und werden bemerkt haben, das unter allen Spielgeräten ein entsprechender Fallschutz installiert ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um Sand, Hackschnitzel oder Rasen handeln. Dieser Fallschutz soll das Verletzungsrisiko minimieren, wenn das Kind vom jeweiligen Spielgerät herunterfällt.
Ein solcher Fallschutz sollte demzufolge auch auf einem Spielplatz im eigenen Garten nicht fehlen. Welcher Fallschutz sich für die jeweilige Situation eignet, darauf gehen wir nachfolgend ein.
Welche Formen des Fallschutzes gibt es überhaupt?
Im Handel werden Fallschutzpflaster und Fallschutzmatten angeboten. Auf öffentlichen Spielplätzen werden diese meist unterhalb von Spieltürmen ausgelegt. Doch diese Produkte sind vergleichsweise teuer.
Im eigenen Garten können Sie sich daher getrost mit Sand behelfen. Dieser erfüllt im Prinzip dieselben Eigenschaften, nur dass er die Hose eventuell etwas schmutziger macht. Es gibt nur eine Ausnahme, in der Sie unbedingt solche Fallschutzmatten oder das entsprechende Pflaster verwenden sollten: Wenn die Spielgeräte sehr hoch sind.
Als natürliche Materialien für geringe Fallhöhen eignen sich neben Sand auch Rasen, Rindenmulch oder Hackschnitzel sowie Kies.
Fallhöhe von – bis | Geeigneter Fallschutz | Geeignet für |
30 bis 300 cm | Rindenmulch
Hackschnitzel Sand (Körnung 0,2 bis 2 mm) Kies (Körnung 2 bis 8 mm) |
Unter Schaukeln
Unter Kletterstangen mit geringer Höhe Unter Wippen Sand im Sandkasten |
0 bis 150 cm | Rasen | Für Freiflächen zum Ballspielen
Unter Wippen Unter Schaukeln Unter Trampolinen |
150 bis 300 cm | Fallschutzpflaster
Fallschutzmatten |
Unter Spieltürmen und hohen Rutschen |
Tipp
Wenn Sie den Spielplatz optisch ansprechend gestalten möchten, können Sie selbstverständlich auch verschiedene Materialien für den Fallschutz in unterschiedlichen Bereichen verwenden.
Spielplatz selbst bauen – Spielgeräte für wenig Geld selber bauen
Spielgeräte für Kleinkinder
- 3 Ideen für Sandkäsen
- Sandkasten bauen aus einem großen Reifen
Vielleicht kennen Sie einen Bauern, der einen alten Traktorreifen aussortiert hat. Dieser eignet sich hervorragend als Sandkasten. Sie legen ihn einfach auf den Boden, befüllen ihn mit Sand und Ihr Kind kann auf dem Rand sitzen.
- Sandkasten bauen aus Holzpfosten
Im Baumarkt werden einfache, runde Holzpfosten angeboten, die zum Einfrieden von Beeten verwendet werden können. Diese Pfosten – oder einfache, gekürzte Baumstämme – können Sie hervorragend als Einfriedung für den Sandkasten verwenden. Wichtig ist, dass Sie die Pfosten einbetonieren, damit diese nicht verrutschen.
- Sandkasten aus einem alten Ruderboot bauen
Ein altes Ruderboot aus Holz eignet sich hervorragend als Sandkasten. Bauen Sie dieses einfach an der gewünschten Stelle im Garten auf und befüllen Sie es mit Sand.
- 3 Ideen für Motorik- und Fühlspielzeuge
- Erkundungspfad
Der Erkundungspfad wird auch als Barfußpfad bezeichnet. Er soll Ihrem Kind ermöglichen, den Untergrund mit den Füßen zu erkunden. Verschiedene Materialien wie beispielsweise Sand, Hackschnitzel, kleine Kieselsteine oder Rasen können hier abwechselnd in den Pfad eingearbeitet werden.
- Musikspielzeug
Klänge zu erkunden, ist für Kleinkinder eine der schönsten Spielideen. Stellen Sie hierzu einfach einen Pfosten auf und befestigen Sie daran in unterschiedlichen Höhen Gegenstände aus Holz und unterschiedlichen Metallarten. Küchenutensilien eignen sich hervorragend. Bringen Sie danach ein Band mit einem Holzstab an, mit dem die Kinder auf ihre neuen Instrumente schlagen können, um die Töne zu erzeugen.
- Fühlkästen
Ähnliche wie beim Erkundungspfad können Sie mit diesem Spielzeug dafür sorgen, dass Ihr Kleines die Welt erkundet, diesmal aber mit den Händen. Bauen Sie einfach verschiedene kleine Holzkästen nebeneinander auf und befüllen Sie diese mit unterschiedlichen Materialien. Ihr Kind kann nun hineingreifen und herausfinden, um welche Materialien es sich handelt.
Spielgeräte für Grundschulkinder
- 3 Ideen für Spielgeräte aus Reifen
- Hindernispfad
Ausgediente Reifen eignen sich hervorragend für Spielplätze, denn sie haben im Gegensatz zu einigen anderen Materialien einen entscheidenden Vorteil: Sie sind weich!
Legen Sie einfach einige Reifen etwas versetzt auf den Boden, sodass Ihre Kinder von Reifen zu Reifen springen können.
Wenn Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen möchten, setzen Sie die Reifen hochkant in den Boden, sodass nur etwa die Hälfte herausschaut. Ihre Kinder können nun das balancieren üben. In diesem Fall ist es jedoch notwendig, dass der untere Teil der Reifen einbetoniert wird.
- Wippe
Eine Wippe lässt sich aus einem Reifen ebenfalls schnell errichten. Hierfür müssen Sie den Reifen halbieren. Der Reifen wird nun aufgestellt, und zwar mit der offenen Seite nach oben. Oben drauf fixieren Sie ein längeres, breites Brett und statten dieses mit Haltegriffen aus. Fertig ist die Wippe.
- Schaukel
Auch als Schaukel eignet sich der Reifen hervorragend. Befestigen Sie einfach die Halteketten am Reifen. Sie entscheiden selbst, ob der Reifen flach liegt oder hochkant steht. Am besten richten Sie sich hier nach dem Alter Ihres Kindes. Bei kleinen Kindern sollte der Reifen liegen, sodass sie sich oben draufsetzen können. Fixieren Sie nun die Halteketten am Schaukelgerüst.
Spielgeräte für Teenies und Erwachsene
- 3 coole Spielideen für kleine Abenteurer
- Baumhaus
Das Baumhaus gilt als Klassiker der Spielgeräte. Wenn Sie in Ihrem Garten einen großen Baum haben, können Sie dort in der Regel problemlos ein Baumhaus errichten. Achten Sie jedoch auf eine hohe Sicherheit, um sich und Ihre Kinder nicht zu gefährden. Auch sollte das Baumhaus in wenigen Metern Höhe, aber nicht zu hoch liegen.
- Hängebrücke
Sie können das Baumhaus beispielsweise mit einem anderen Spielturm verbinden, indem Sie eine Hängebrücke errichten. Mit ein paar Seilen und einigen Holzbrettern bauen Sie diese im Handumdrehen selbst.
- Seilbahn
Für noch mehr Action sorgt es, wenn Sie anstelle der Hängebrücke eine Seilbahn errichten. Hierfür benötigen Sie unter anderem Drahtseile sowie einen geeigneten Sitz. Achten Sie darauf, dass unterhalb der Seilbahn ein entsprechender Fallschutz besteht. Außerdem sollte die Auslaufzone entsprechend sicher gestaltet werden.