Rollrasen selbst verlegen
Wenn Sie Ihren Garten schnell und zuverlässig begrünen möchten, ohne wochenlang zu warten, bis aus den Grassamen ein richtiger Rasen geworden ist, erweist sich Rollrasen als perfekte Lösung.
Rollrasen ist Rasen, der auf einer Rolle geliefert wird. Damit er frisch ist, wird er erst kurz vorher maschinell geschält und aufgerollt. Sie haben die Möglichkeit, den Rollrasen von einem Profi verlegen zu lassen. Doch dies ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, können Sie den Rollrasen jedoch auch selber verlegen.
Was Sie diesbezüglich beachten müssen und wie Sie hierbei vorgehen, das erklären wir Ihnen nachfolgend.
Wann kann ich den Rollrasen überhaupt verlegen?
Im Vergleich zu anderen Pflanzen ist der Rollrasen recht robust, sodass er im Grunde genommen das ganze Jahr über verlegt werden kann. Der beste Zeitpunkt ist jedoch das Frühjahr. Der Frost ist dann in der Regel vorüber und es ist noch nicht zu heiß. Zudem bekommt der Rollrasen bis zum Herbst hin ausreichend Zeit, sich zu regenerieren, ehe der erste Frost auftritt.
Lediglich in sehr heißen oder frostigen Zeiten sollten Sie keinen Rollrasen verlegen.
Beim Verlegen im Sommer sollten Sie den Rasen ausreichend wässern, damit er nicht vertrocknet.
Rollrasen selbst verlegen: Vorbereitung ist das A und O
Das Verlegen des Rollrasens dauert im Grunde nicht lange. Für die Vorbereitung des Untergrundes geht da schon deutlich mehr Zeit drauf. Doch diese Vorbereitung ist immens wichtig, damit der Rasen später anwächst und Sie viele Jahre Freude damit haben.
So gehen Sie bei der Vorbereitung des Untergrundes vor:
- Im ersten Schritt muss der alte Rasen entfernt werden. Hierbei spricht man von der Grasnarbe. Schälen Sie diese am besten mit einem Spaten ab oder verwenden Sie einen Sodenschneider, den Sie im Baumaschinenhandel ausleihen können.
- Jetzt kommt ein Untergrund zum Vorschein, in den sich Wurzeln verankert haben. Auch Steine können vorhanden sein. Damit der Rollrasen später optimal anwächst, sollten diese Störenfriede entfernt werden. Verwenden Sie am besten eine Harke, um alle Wurzeln und Steine zu entfernen.
- Mit einer Bodenfräse, die Sie ebenfalls mieten können, lockern Sie danach den Boden auf. Im Grunde wird der Boden hierdurch umgegraben. Die ist wichtig, damit die Wurzeln des Rollrasens sich im Boden verwurzeln können. Wenn Sie keine Bodenfräse besitzen oder ausleihen wollen, können Sie den Rasen auch mit einem Spaten umgraben. Gerade bei großen Flächen kann dies jedoch anstrengend werden.
- Überprüfen Sie, um welche Bodenart es sich in Ihrem Garten handelt. Ist der Boden von Natur aus sehr nass, geben Sie etwas Sand hinzu. Ist der Boden jedoch zu sandig, sollten Sie hochwertigen Mutterboden untermischen, um die bestmögliche Konsistenz zu erhalten.
- Jetzt muss der Boden begradigt werden. Dies ist wichtig, damit sich auf dem neuen Rasen keine Pfützen bilden und damit Sie den Rasen später problemlos mähen können. Sie begradigen den Boden am besten mit einem Rechen. Mit einem Richtscheit können Sie sicherstellen, dass der Boden wirklich gerade wird.
Achtung:
Die Fläche muss insgesamt ca. zwei Zentimeter tiefer liegen als die umliegenden Flächen.
- Jetzt ist es an der Zeit, den Boden zu verdichten. Hierfür können Sie entweder einen Handstampfer oder eine Rasenwalze verwenden. Wichtig ist, dass Sie eine gleichmäßige Verdichtung erreichen. Sollten Sie weder Rasenwalze noch Handstampfer besitzen, können Sie den Boden auch mit dem eigenen Körpergewicht verdichten, indem Sie kleine Kaffeebohnenschritte machen und mehrfach über die gesamte Fläche laufen. Bei großen Rasenflächen kann das allerdings mühsam werden.
- Verteilen Sie jetzt den sogenannten Starterdünger auf der Fläche. Dieser trägt dazu bei, dass der Rasen schneller anwächst und prächtig gedeiht.
- Bevor Sie den Rasen aufbringen, sollten Sie die Oberfläche des Bodens nochmals sanft aufharken. Dies sorgt dafür, dass der Rasen optimal verwurzeln kann.
- Ist der Boden sehr trocken? Dann feuchten Sie ihn kurz vor dem Ausrollen des neuen Rasens leicht an.
So verlegen Sie den Rollrasen
Eine der wichtigsten Sachen, die Sie beim Verlegen des Rollrasens beachten sollten: Verlegen Sie ihn sofort nach dem Eintreffen, damit er sich schnell erholen kann.
Führen Sie die folgenden Schritte aus:
- Sie beginnen nun mit dem Ausrollen der ersten Bahn. Fangen Sie damit an der Stelle an, die am weitesten entfernt liegt. Würden Sie an der am nächsten gelegenen Stelle beginnen, müssten Sie den neuen Rasen ständig betreten, was dem Rasen schaden könnte. Lässt sich das Betreten nicht vermeiden, verwenden Sie am besten sogenannte Rasenschuhe.
- Rollen Sie den Rasen der Länge nach aus, und zwar in langen Bahnen. Vermeiden Sie hingegen das Ausrollen in kurze Richtungen, denn hierdurch müssten Sie sehr viel schneiden.
- Müssen Sie den Rasen an einer Stelle schneiden, können Sie hierfür einfach ein spitzes Küchenmesser verwenden. Arbeiten Sie an allen Kanten sehr genau, damit ein bündiger Abschluss entsteht.
- Haben Sie am Ende der ersten Bahn ein Stück übrig, können Sie dieses als Anfangspunkt für die nächste Bahn verwenden, sodass kein Rollrasen übrig bleibt.
- Achten Sie beim Verlegen der zweiten Bahn darauf, dass diese die erste Bahn um ca. einen Zentimeter überlappt. Dies ist wichtig, da sich der Rasen später durch die Sonne etwas zusammenzieht. Überlappen Sie die Übergänge nicht, bilden sich hierdurch unschöne Fugen, die Sie später nicht mehr weg bekommen.
- Einer der wichtigsten Schritte beim Verlegen von Rollrasen ist das ordnungsgemäße Andrücken an den Untergrund. Nur hierdurch kann der Rasen schnell an den Boden anwachsen und wie gewünschte gedeihen. Am besten verwenden Sie eine Rasenwalze, die mit Wasser befüllt wird. Diese ist nicht besonders schwer, reicht aber vollkommen aus. Wenn Sie keine Rasenwalze haben, legen Sie ein kleines Brett auf den Rasen und laufen Sie mehrmals darüber.
- Wenn die Rasenfläche nicht an einer Einfassung abschließt, also sozusagen frei liegt, sollten Sie die jeweiligen Ränder mit Erde einbetten. Das ist wichtig, damit die Ränder nicht austrocknen.
- Direkt nach dem Verlegen gießen Sie den Rasen großzügig. Es dürfen pro Quadratmeter Rasenfläche gut und gerne 20 Liter Wasser gegossen werden. Auch das ist für das nachhaltige Anwachsen wichtig.
- Für die Dauer der kommenden zwei Wochen müssen Sie den Rasen täglich gründlich wässern. Gießen Sie je nach Wetterlage so viel, dass Sie sicherstellen können, dass der Rasen bis zu den Wurzeln hin gründlich durchnässt ist. Vermeiden Sie es während dieser Zeit jedoch, den Rasen zu betreten.
So pflegen Sie den neuen Rollrasen richtig
Damit Sie in den kommenden Jahren viel Freude an Ihrem neuen Rollrasen haben, sollten Sie diesen entsprechend pflegen.
Hiermit beginnen Sie spätestens zehn Tage nach dem Verlegen des Rollrasens. Die Halme sollten jetzt maximal zehn Zentimeter hoch sein und können erstmals abgemäht werden.
Achtung
Der Rasen ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr anfällig, sodass es sein kann, dass der Rasenmäher einzelne Wurzeln herauszieht. Arbeiten Sie daher unbedingt mit einem Rasenmäher, dessen Messer scharf ist. Sie können dieses bei Bedarf schärfen lassen.
Auf welche Höhe Sie den Rasen abmähen sollten, richtet sich nach der jeweiligen Rasenart. Schattenrasen beispielsweise sollte ca. sechs Zentimeter hoch sein. Zierrasen, Spielrasen und Sportrasen sollte maximal vier Zentimeter hoch sein.
Wie oft sollte ich den Rasen mähen?
Während der Phase, in der der Rasen noch am Untergrund anwächst und sich optimal ausbildet, sollten Sie wöchentlich mähen. Dies hat den Vorteil, dass sich die Fläche verdichtet, was optisch sehr ansprechend wirkt.
Wann soll ich den Rasen düngen?
Normalerweise reicht es aus, den Rasen etwa dreimal pro Jahr zu düngen. Beginnen Sie hiermit frühestens vier und spätestens sechs Wochen nach dem Verlegen.
Wie viel Zeit muss ich einplanen, wenn ich den Rollrasen selbst verlegen möchte?
Das Verlegen des Rollrasens ist in wenigen Stunden erledigt. Selbst wenn Sie sich damit nicht auskennen, werden Sie für eine Fläche von 100 Quadratmetern sicherlich maximal fünf Stunden benötigen.
Was mit Abstand am längsten dauert, ist jedoch die Vorbereitung. Diese kann – je nach Gartengröße und vorhandenen Werkzeugen – durchaus mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Ist der Rollrasen anfällig für Unkraut?
Im Gegensatz zum klassischen Rasen, den Sie einsäen, ist der Rollrasen deutlich weniger anfällig für Unkraut. Dies hat den Grund, dass er bereits viele Monate wachsen konnte, ehe er abgeschält wurde. Während dieser Zeit hat er sich bereits verdichtet und er wurde entsprechend kultiviert und bearbeitet.
Natürlich kann sich auch im Rollrasen im Laufe der Zeit Unkraut bilden. Es hält sich jedoch in Grenzen, sodass sich die spätere Pflege des Rasens als wenig Zeitaufwändig erweist.
Was kann ich tun, wenn ich den Rollrasen nicht selbst verlegen möchte?
Wenn Sie es sich nicht zutrauen oder keine Lust darauf haben, den Rollrasen selbst zu verlegen, können Sie mit dieser Aufgabe einen Profi beauftragen.
Der richtige Ansprechpartner hierfür ist der Garten- und Landschaftsbauer. Dieser kann den Rasen besorgen, den Untergrund vorbereiten, den Rasen verlegen und die ersten Pflegearbeiten nach dem Verlegen durchführen.
Der Gärtner ist erst dann der richtige Ansprechpartner, wenn die Rasenfläche bereits fest verwachsen ist.
Was es kostet, einen Garten- und Landschaftsbauer mit dem Verlegen des Rollrasens zu beauftragen, können wir nicht pauschal sagen. Die Kosten richten sich unter anderem nach dem Stundensatz des jeweiligen Unternehmens. Holen Sie sich am besten vorher einen Kostenvoranschlag ein, um eine teure Überraschung zu vermeiden. Entsprechende Angebote stellen Ihnen die meisten Unternehmen kostenlos aus.