Tiere

Mehrkammerhaus für Hamster bauen

Alle Hamster zählen zu den Wühlern und einige Arten zählen zu unseren beliebten Haustieren. Zur artgerechten Haltung gehört es, dass der Hamsterkäfig eine tiefe Bodenwanne hat, die mit staubfreien Hobelspänen und für die Stabilität mit etwas Heu gestampft wird. Abschließend wird das Mehrkammerhaus auf diese Schicht gestellt und dient als Ausgangspunkt zum Wühlen. Deswegen haben Mehrkammerhäuser für Hamster keinen Boden.

Wie der Name bereits besagt, muss das Mehrkammerhaus aus mehreren Kammern bestehen. Außerdem muss seine Größe passen. 

  • Mehrkammerhaus für Gold- und Teddyhamster rund 25 x 35 cm Grundfläche, Höhe zwischen 11 und 12 cm – Eingänge mit Durchmesser von 7 cm
  • Mehrkammerhaus für Zwerghamster rund 20 x 25 cm Grundfläche, Höhe rund 10 cm – Eingänge mit Durchmesser zwischen 5 und 6 cm
  • für die längere Lebensdauer eignet sich Birke-Multiplex, ansonsten Pappel
  • weder Nägel noch Klammern oder Schrauben dürfen verarbeitet werden, diese werden freigenagt und führen zu schweren Verletzungen
  • Wasserfester Leim ist giftig, es soll ein ungiftiger Holzleim verwendet werden
  • wenn der aufliegende Holzdeckel einrasten soll können Holzdübel zu den Ecken eingelassen werden
  • das Holz bleibt am besten unbehandelt, da es beim Nagen verschluckt wird – ansonsten ist sehr auf ungiftige Stoffe zu achten sowie die Behandlung höchstens außen erfolgen soll

Die Problematik mit den Holzplatten

Wer Holzplatten aneinanderleimen möchte, benötigt nicht nur Holzleim und ein paar Zwingen. Die Schnittkanten müssen exakt gerade sein und platt aufeinanderliegen. Ansonsten kann der Leim keine Bindung aufbauen. Für diese Vorgehensweise ist also eine Standkreissäge notwendig. Wer keine hat kann seine Holzplatten eventuell gegen kleines Aufgeld im Baumarkt sägen lassen. Mit der Handkreissäge wird es jedoch schwierig, sie müsste schon an einer Schiene gleiten. Mit der Stichsäge ist es jedoch auszuschließen, dass die Schnittstellen platt aneinanderliegen. 

Nicht nur Leimen, sondern auch Stecken geht. Für die Steckverbindungen sind wieder professionelle Werkzeuge und auch Können vorausgesetzt. Das Problem lautet hier, dass nicht nur vier Außenseiten, sondern auch das Innenleben montiert werden müssen. Mit Steckverbindungen wird das kompliziert, wenn es nicht die einfachste Form wird: Die langen Holzplatten werden an passenden Stellen zu 50 % eingeschnitten, die kurzen stehen hier um eine Holzbreite über. Perfekt ist es, wenn sie straff ineinander geschoben werden. 

Alternativ zu den Steckverbindungen können an passenden Stellen Löcher für Holzdübel gebohrt werden. Diese müssen exakt voreinanderliegen, damit die Holzplatten nicht stellenweise höher sind. Es kann zumindest nicht schaden, solche Holzdübel wenigstens für die vier Außenseiten anzubringen. 

Neben der Verleimung sind die benötigten Öffnungen ein Problem. Dieses lässt sich am einfachsten mit einer Standbohrmaschine lösen. Ansonsten wäre es bereits eine enorme Hilfe, wenn die Holzplatte eingespannt wird, um mit der Bohrmaschine und einem passenden Aufsatz das Loch hineinzubohren. Ohne eingespannte Holzplatte wird es jedoch gefährlich, wenn mit der einen Hand diese Holzplatte und mit der anderen die Bohrmaschine gehalten wird. 

Die Raumaufteilung

Für den Hamster ist es wichtig, wenigstens zwei Eingänge zum Mehrkammerhaus zu haben. Einer kommt oben links hin, der andere unten rechts. Oben rechts soll eine kleine Schlafkammer mit kleiner Vorkammer hinkommen. Unten links eine große Vorratskammer. Die anderen Kammern sind Durchgangskammern. 

Das bedeutet:

  • vier Außenseiten
  • zwei Längs-Trennplatten unterteilen den Raum in drei Streifen
  • drei kurze Platten unterteilen den Raum in sechs gleichgroße Kammern
  • zwei der Kammern werden durch eine weitere kurze Platte unterteilt
  • abschließend wird der Deckel aufgelegt

Holzplatten sägen und bohren

Die Kreissäge soll einmal auf die Höhe der Holzplatten eingestellt werden, um mehrere Streifen zu nehmen. Dann wird die Kreissäge auf die Länge eingestellt, um alle gleichlangen Holzplatten mit exakt dieser Länge direkt zu schneiden. Wer die Kreissäge verstellt, hat mit Pech einen Sprung in den Längen. Abschließend wird der Deckel gesägt.

Wenn alle Holzplatten gesägt sind, können die Punkte für die Standbohrmaschine angezeichnet werden. Die Durchgänge werden hineingebohrt.

  • zwei Eingänge in die Außenplatten
  • eine Längsplatte für innen mit drei, eine mit zwei Löchern
  • zwei kurze Trennplatten mit einem Loch zur Schlafkammer und zur Vorratskammer
  • der Deckel kann zu einer Eingangskammer ebenfalls ein Eingangsloch haben

Holzplatten schmirgeln und leimen

Zum Leimen müssen die Flächen platt aufeinanderliegen. Genau diese Flächen sollen nicht mit Schmirgelpapier bearbeitet werden, hier sollen nur die Kanten von Sägespänen befreit werden. Mehr ist bei den anderen Kanten und auch den Durchgängen ebenfalls nicht notwendig. Wer mit zu grobem Schmirgelpapier Kanten in die Holzecken schmirgelt, sollte eine feinere Körnung verwenden und nur leicht aufdrücken. 

Das Leimen muss schnell gehen, im Idealfall wird der Leim nicht mit der Tube, sondern mit dem Pinsel aufgetragen. Auf einem ebenen Untergrund werden die Holzteile schnell passend voreinander geschoben. Das heißt: Zuerst die Hölzer im Innern, dann die Außenseiten davor. Nun werden die Schraubzwingen auf allen Auflageebenen angebracht. Hier ist es besser, mit den Außenseiten zu beginnen und dann mit den Längsleisten im Innern weiterzumachen. Auch für die beiden kurzen Holzplatten sind zwei kurze Schraubzwingen anzubringen. Das bedeutet, dass es nicht ganz einfach ist, insgesamt fünf lange und zwei kurze Schraubzwingen anzubringen. Es kann helfen, einige der Schraubzwingen etwas zur Seite zu neigen, damit die anderen darüber hinweggreifen können. 

Ein wichtiges Detail sind die Druckstellen der Schraubzwingen. Zur Sicherheit können Holzleisten zwischen Schraubzwinge und Holzplatten gelegt werden. Wer eine passend große Holzplatte zu beiden Seiten des Mehrkammerhauses anhält, kann längs anstelle von vier auch zwei Schraubzwingen ansetzen. 

Wichtig ist, dass der Leim im frischen Zustand mit Druck aushärten kann, sonst wird er nicht halten. 

Damit der Deckel richtig aufliegt

Wenn der Leim nach 24 Stunden ausgehärtet ist, kann das Mehrkammerhaus umgekehrt auf den Deckel gelegt werden. Wer nun in den Ecken Bohrlöcher anzeichnet und nur ganz vorsichtig nicht zu tief bohrt, kann Holzdübel einsetzen. Der Deckel rastet nun auf dem Mehrkammerhaus ein, wenn dieses in den Hamsterstall gestellt wird. 

Neben den ganzen Hobelspänen freut sich der Hamster über Nestwolle, in keinem Fall ist Hamsterwolle zu verwenden. Es sollen Naturfasern wie Kapokwolle sein. 

Wer das alles noch verzieren möchte, kann auch einen Brandmalkolben beziehungsweise Brennstift verwenden. Mit der heißen Spitze schwärzt dieser das Holz. 

Das Mehrkammerhaus für glückliche und gesunde Hamster

Wer auf Metallteile und Giftstoffe verzichtet und sein Mehrkammerhaus leimt, wird seinen Hamster nicht nur glücklich machen. Es wird auch die Gesundheit erhalten, da jeder Hamster nagen wird. Kein Nagetier sollte auf Metall nagen und Giftstoffe im Leim oder in Lacken sind ungesund. 

Ein Mehrkammerhaus bildet die natürliche Höhle des Hamsters nach. Er wird sich besonders wohlfühlen, wenn er außerdem einige Gänge in die Hobelspäne buddeln kann.