Brennholz selbst sägen

Brennholz richtig sägenWenn Sie einen Kamin oder eine Festbrennstoffheizung besitzen, werden Sie sich früher oder später darüber Gedanken machen müssen, wie Sie an Holz kommen. Sie können natürlich fertig gesägtes und sogar gespaltetes Holz kaufen. Allerdings kann dies schnell sehr teuer werden. Im Vergleich dazu ist es sehr viel günstiger, wenn Sie das Holz selbst sägen.

Möchten Sie Brennholz im Wald sägen, benötigen Sie einen entsprechenden Motorsägenschein sowie eine Genehmigung des Försters. Sie bekommen dann ein Gebiet zugeteilt, in dem Sie die Bäume absägen können.

Es geht jedoch auch einfacher, denn Sie können sich die Baumstämme vom Forst liefern lassen und müssen diese dann nur noch zuhause sägen. Jedoch müssen Sie nicht selbst in den Wald gehen und setzen sich somit keiner unnötigen Gefahr aus.

Was Sie beim Sägen von Brennholz beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel. Wir möchten darauf eingehen, wie Sie Brennholz mit der Motorsäge sägen können.

Die Vorbereitung beim Brennholz sägen ist das A und O

Eine der wichtigsten Vorbereitungen, die Sie vor dem Sägen des Brennholzes tätigen sollten, ist der Kauf entsprechender Schutzbekleidung. Diese ist wichtig, denn beim Hantieren mit der Säge kann schnell etwas schief gehen, vor allem, wenn Sie im Umgang mit einem solchen Gerät nicht geübt sind.

Diese Schutzbekleidung ist notwendig:

  • Schutzbrille bzw. Gesichtsschutz

Damit die Sägespäne nicht in Ihr Auge gelangen – was zweifelsohne zu schweren Schäden am Auge führen könnte – sollten Sie unbedingt eine geeignete Schutzbrille tragen. Empfehlenswert ist auch ein Gesichtsschutz, der das gesamte Gesicht und eben nicht nur die Augen bedeckt.

  • Gehörschutz

Ebenso wichtig ist ein ausreichender Schutz für die Ohren, denn die meisten Motorsägen verursachen einen hohen Geräuschpegel. Auf Dauer könnte dies dem Hörvermögen schaden. Sie können zwischen Ohrenstöpseln oder Schallschutzkopfhörern wählen.

Übrigens: Den Gehörschutz benötigen Sie nur bei benzinbetriebenen Sägen. Akku-Motorsägen arbeiten deutlich leiser, sodass Sie Ihre Ohren nicht schützen müssen.

  • Spezielle Arbeitshandschuhe

Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich beim Sägen mit einer Motorsäge in die Hände sägen, ist gar nicht so gering, wie Sie vielleicht denken. Deshalb tragen Sie unbedingt spezielle Arbeitshandschuhe, die den direkten Kontakt der Säge mit den Händen unterbinden. Achten Sie aber darauf, dicke Handschuhe zu verwenden, in denen das Gefühl für die Säge jedoch nicht verlorengeht. Sie müssen zu jeder Zeit die volle Kontrolle über die Säge behalten können.

  • Spezielle Arbeitsstiefel

Ebenso sollten Sie spezielle Arbeitsstiefel tragen, die im vorderen Fußbereich mit einer Stahlkappe ausgestattet sind. Fällt ein Stamm zu Boden und trifft hierbei Ihren Fuß, ist der Fuß durch die Stahlkappen optimal geschützt.

  • Schnittschutzhose

Leider ist auch das Bein beim Sägen vor Verletzungen nicht sicher. Rutschen Sie ab und sägen Sie sich hierbei ins Bein, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Tragen Sie daher immer eine geeignete Schnittschutzhose. Diese ist im vorderen Bereich verstärkt, sodass die Säge nicht sofort durch den Stoff dringen kann.

Den Stamm kürzen

Erwiesenermaßen lässt sich das Brennholz leichter sägen, wenn Sie den Baumstamm zunächst einmal in etwas kleinere Teile zerlegen. Stücke von ca. einem Meter Länge gelten als nahezu ideal, denn viele Öfen fassen 30, 40 oder 50 cm lange Stücke, die Sie später problemlos aus dem Meterstück sägen können.

Es gibt zwei Möglichkeiten, den Stamm auf das Metermaß zu bringen. Natürlich muss es nicht exakt ein Meter sein. Das Augenmaß reicht hier völlig aus.

  1. Sägen auf einer Unterlage

Diese Variante erweist sich vor allem für Ihre Haltung als vorteilhaft, denn sie schont Ihren Rücken. Außerdem eignet sie sich, wenn Sie keinen geeigneten Untergrund finden, auf dem Sie das Holz sägen können.

Am besten verwenden Sie hierzu einen Sägeböcke, sodass Sie eine Seite des Stammes problemlos hineinlegen können. Die andere Seite legen Sie auf dem Boden auf.

Durch die schräge Position des Stammes, der nun deutlich über dem Boden liegt, können Sie problemlos die Säge ansetzen. Außerdem arbeiten Sie in einer rückenschonenden Höhe. Achten Sie jedoch darauf, dass die Böcke sicher stehen und denken Sie daran, dass die abgesägten Stücke herunterfallen. Sie sollten daher eine Position einnehmen, in der Sie nicht riskieren, vom herabfallenden Stamm getroffen zu werden.

  1. Sägen direkt auf dem Boden

Sie können den Stamm jedoch auch sägen, wenn dieser auf dem Boden liegt. Hierfür müssen Sie sich weiter nach unten beugen und Sie sollten bereits einen sicheren Umgang mit der Kettensäge haben.

Wichtig:

Der Untergrund muss zwar stabil, darf aber nicht fest sein. Er sollte aus Erde oder Gras bestehen, nicht aber aus Pflastersteinen oder Beton. Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie beim Sägen auf dem Boden auch den Untergrund mit der Säge erwischen. Wäre dieser steinhart, könnten Sie sich zum einen verletzen und zum anderen die Säge beschädigen.

 

Legen Sie den Stamm flach auf den Boden und sichern sie ihn vor dem Wegrollen, indem Sie einen Keil darunterlegen. Stellen Sie auf keinen Fall Ihr Bein auf den Stamm auf, um diesen zu fixieren, denn auch dies erhöht das Verletzungsrisiko erheblich.

Sägen Sie den Stamm nicht durch, sondern nur etwa zur Hälfte an. Um Meterstücken zu erhalten, sind beispielsweise bei einem fünf Meter langen Stamm vier Schnitte notwendig. Drehen Sie den Stamm danach auf die andere Seite und schneiden Sie von dort aus die andere Hälfte durch. Dieses Vorgehen verhindert, dass Sie mit der Säge den Untergrund berühren.

Die Meterstücke nochmals kürzen

Sie haben die Stämme nun auf einen Meter gekürzt, was die anschließenden Arbeiten deutlich erleichtert, denn Sie können mit den kürzeren Stücken einfacher hantieren.

Als nächstes müssen die Stücke auf das endgültige Maß gebracht werden. Wenn Sie nicht, wissen wie lang die Stücke sein dürfen, messen Sie am besten im Ofen nach, wenn dieser abgekühlt ist. Normalerweise wird auch aus der Betriebsanleitung zum Ofen hervorgehen, wie lang die Stücke sein können.

Tipp:

Wichtig ist, dass Sie das Holz rechtzeitig sägen. Es sollte beim Verheizen nur noch einen Restfeuchte von ca. 10 Prozent haben. Dies ist wichtig, damit sich kein unnötiger Rauch bildet. Auch der Ofen würde durch zu nasses Holz verschmutzen und der Schornstein würde verrußen.

Mithilfe eines entsprechenden Restfeuchtemessgerätes, welches Sie in jedem Baumarkt günstig kaufen können, finden Sie problemlos heraus, wie nass das Holz noch ist.

Es kann sich lohnen, die Sägearbeiten bereits im Vorjahr durchzuführen und das Holz dann auch schon zu spalten, damit es ein Jahr lang Zeit zum Trocknen hat. Sie können es draußen lagern, sollten es aber mit einer Plane oder unter einem Dach vor Regen und Schnee schützen.

 

Um das Meterstück zu kürzen, arbeiten Sie am besten mit einem Sägebock. Legen Sie das Holz dort hinein und schneiden Sie es auf das gewünschte Maß. Es ist wichtig, dass Sie einen Spanngummi verwenden, damit das Holzstück nicht herausrutschen und herunterfallen kann.

Das Holz spalten

Sehr dünne Äste oder Zweige müssen Sie natürlich nicht spalten. Diese können vom Ofen problemlos verarbeitet werden. Damit die Glut möglichst lange gehalten und das Holz sauber verbrannt wird, sollten Sie dicke Stämme jedoch spalten bzw. hacken, sodass einzelne, dünne Scheite entstehen.

Sie benötigen hierfür neben der Schutzbekleidung einen Hackeklotz sowie eine Spaltaxt und ggf. ein Beil.

Stellen Sie den Hackeklotz auf. Diesen müssen Sie übrigens nicht kaufen. Sie können ihn aus einem dicken Baumstamm einfach selbst „bauen“. Sägen Sie ein Stück von ca. 60 bis 80 cm Länge (je nach Körpergröße) ab, sodass es eine angenehme Arbeitshöhe hat. Stellen Sie den Klotz nun auf. Er muss gerade stehen und darf in keiner Weise wackeln.

Oben drauf stellen Sie nun hochkant das zu spaltende Holz. Halten Sie dieses auf keinen Fall fest. Holen Sie nun mit der Spaltaxt aus und hacken Sie das Holz in feine Scheite. Es kann bei dicken Stämmen nötig sein, diese mehrfach zu spalten.

Wenn Sie noch nie mit einer Axt gearbeitet haben, führen Sie am besten vorher einige Probehiebe aus, die in den Hackeklotz hineingehen können. So bekommen Sie ein Gefühl für dieses Werkzeug. Wichtig ist, dass Sie stets einen sicheren Stand haben, damit Sie sich auf keinen Fall in die Finger oder gar ins Bein hacken.